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Favre, Henry: Cours de mécanique. Band I: Statique. 2. éd. Zürich: Editions Leemann 1953. X, 374 p. Sfr, 33,65 relié, 30,75 broché.

Das Buch zerfällt in zwei Hauptabschnitte, nämlich den ersten Teil über die Statik der starren Körper und den zweiten Teil über die Statik der festen elastischen Körper. Am Anfang steht ein kurzes Kapitel über die grundlegenden Priazipien und Gesetze der Mechanik. In der Statik starrer Körper wird zunächst das Gleichgewicht des materiellen Punktes, des starren Körpers in der Ebene und im Eaum behandelt. Der Schwerpunkt wird mit Hilfe paraHeler, gleichgerichteter Kräfte im Raum eingeführt und für materielle Kurven, Flächen sowie für homogene Körper durch allgemeine Formeln angegeben. Die Gleichungen von Pappus-Guldin zur Berechnung der Schwerpunkte von Kurven und Flächen aus den bei deren Umdrehung entstehenden Rotationsflächen bzw. Rotationskörpern sind abgeleitet. Es folgt ein Kapitel über Reibimg, wobei für gleitende Reibung der bei graphischen Konstruktionen sehr anschauüchö Reibungskegel eingeführt wird. Bei der Seil- imd Kettenreibung wird der Zusammenhang zwischen den Seilkräften abgeleitet und auf die Theorie der Bandbremsen angewandt. Berechnung der Zapfenreibung, Darstellung der Reibung im Zapfenlager sowie der rollenden Reibtmg bilden wertvoUe Ergänzungen. Die Bi^ung -der Balken mit Einführung der Ritterschen methode, der Biegemomente und Querkräfte ist im nächsten Kapitel dargestellt, wobei sowohl die graphische Methode mit Hufe des Seilpolygons wie die analytische Methode der wichtsbedingungen zur Anwendimg gelangen. Einige Bemerkungen über statisch bestimmte Systeme geben Einblicke in das Gebiet der Baustatik. Fachwerke einfachster Bauart (Dreiecks- Pachwerke) werden nach den Verfahren von Culman (graphisch), Ritter (analytisch) sowie Cremona (reziproke Kräftepläne) berechnet. Das letzte Kapitel dieses Abschnitts enthält die Theorie des Gleichgewichts der Seile und Ketten, die Gleichung der Kettenlinie, sowie hungen zur Erläuterung ihrer Eigenschaften. Die allgemeinen Gleichtmgen für das wicht der Seile sind ebenfalls abgeleitet, bn zweiten Teil über die Statik der elastischen Körper werden zunächst die inneren Spaimungen definiert und der Spannungstensor eingeführt, dessen Symmetrie mit Hilfe der Momentengleichungen nachgewiesen wird. Die Komponenten einer liebigen Spannung werden als lineare Funktionen der К omponenten des Spannungstensors gestellt. Im Kapitel über Spanntmgen und Formänderxmgen wird die Normalspannung nach einer Maclaurinschen Reihe entwickelt, deren GHeder mit Ausnahme der beiden ersten gestrichen werden. Die Spannung ergibt sich daim linear abhängig vom Moment und vom reziproken Trägheitsmoment, ohne das Hookesche Gesetz zu benutzen. Es folgen die Gleichungen des ebenen Spannungszustandes, der durch die Mohrschen Kreise seine geometrische Interpretation findet (Otto Mohr, Abhandlungen aus dem Gebiet der technischen Mechanik, Berlin 1Ô06, S. 195) und durch Bemerkungen über den räumlichen Spannungszustand ergänzt wird. anspruchimg und Formänderung gebogener Balken sind im nächsten Kapitel behandelt, wobei die Spannungstrajektorien zur Darstdlung gelangen. Unter Anwendung der Hypothese von Bernoulli-Navier wird die Differentialgleichung der elastischen Linie aufgestellt und bei Beschränkung auf kleine Formänderungen Hnearisiert. Das Verfahren von Mohr zur Berechnung der elastisch^i Linie wird mit Hilfe der Analogie zur Seilkurve abgeleitet. Das Theorem von Maxwell über die Gegenseitigkeit elastischer Verschiebungen führt unmittelbar zur Theorie der Einflußlinien. Im Abschnitt über exzentrischen Druck werden NuUinie und Kern eingeführt sowie deren gegenseitige Beziehung erläutert. Die Eulersche Theorie der Knickung wird unter Hinweis auf Шге Gültigkeit im. elastischen Bereich entwickelt. Die Torsionstheorie wird zunächst auf kreisförmige Querschnitte mit Anwendungen auf Wellen und Schraubfedem beschränkt. Danach folgt die klassische Elastizitätstheorie unendlich kleiner Formänderungen, wobei das SpannungseUipsoid und die Richtungen der Hauptspannungen eingeführt werden. Es werden weiter die Dehnungen und Gleitungen und damit der Tensor der Formänderung angegeben. Die Beziehung zwischen Spannungs- imd Formänderungstensor wird durch das Hookesche setz vermittelt. Es folgen die allgemeinen Elastizitätsgleichungen für den räumlichen zustand, wobei die Schreibweise in Komponenten beibehalten wird. Die semi-inverse Metbode von Saint-Venant wird auf das Problem der Torsion prismatischer Stäbe, insbesondere auf elliptische und rechteckige Querachnitte angewandt. Der Abschnitt wird mit der Analogie der Torsion eines Stabes und der Formänderung einer Membran nadi L. Prandtl [Physik. Z. 4, 768—759 (1903)] abgeschlossen. Der dritte Hauptabschnitt bringt das, was man vom technischen Standpunkt über die Hydrostatik wissen muß. Das Buch enthält zu Jedem Kapitel eine Reihe von insgesamt 180 gut gewählten Aufgaben, bei deren Lösung der Studierende sofort finden kann, ob er die vorgetragene Theorie wirklieh verstanden hat. Auch die Lehrer der Mechanik an unseren technischen Hochschulen werden das Buch als zuverlässigen Ratgeber mit Vorteü benutzen. ^- Gran Olsson.

Mechaüik :

Symon, Keith E.: Mechanics. (Principles of Physics Series, Nr. 7.) bridge, Mass.: Addison-Wesley Publishing Company, Inc., 1953. XIIT, S58 p.

$ 7,50.