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Es werden Formeln für den Beibungsbeiwert und die Wärmeübergangszahl der turbulenten Grenzschicht an der ebenen Platte mit konstantem Druck leitet, wenn gleichzeitig Grenzsehichtmasse kontinuierlich abgesaugt oder masse aus der Wand ausgeblasen wird. Die Prandtlsche Zahl und das Verhältnis der Koeffizienten für Impub- und Wärmeaustausch wird dabei zu 1 angenommen. Die Theorie baut sich ferner auf dem Prandtlschen Mischungswegansatz auf. Die dabei auftretenden Konstanten werden so festgesetzt, daß sich für den Fall in- kompressibler Strömung ohne Absaugung und Ausblasung Übereinstimmung mit den entsprechenden Formehi v. Karmans und Schoenherrs ergibt. Der Vergleich mit Messungen bei inkompressibler Strömung zeigt gute Übereinstimmung lieh der Wirkung von Absaugung und Ausblasung auf den örtHchen Reibungsbeiwert und die örtliche Wärmeübergangszahl. J- Roüa.

Truckenbrodt , E.; Die turbulente Strömung an eiaer angeblasenen rotierenden Scheibe. Z. angew. Math. Mech. 34, 150-162 (1954).

Verf . berechnet die turbulente Grenzschicht an einer rotierenden Scheibe, die in Richtung der Drehachse angeströmt wird. Er erweitert damit frühere suchungen der entsprechenden laminaren Strömung [H. Schlichting und E. Truckenbrodt, J. aeronaut. Sei. 18, 639-640 (1951); A. N. Tifford und Sheng To Chu, J. aeronaut. Sei. 19, 284—285 (1952)] auf den turbulenten Fall. Er benutzt zur angenäherten Lösung des Problems das von v. К arm an für die rotierende Scheibe ohne Anströmung entwickelte Impulsverfahren [Th. v. Kar m an, Z. angew. Math. Mech. 1, 233—252 (1921)]. Grenzschichtdicke, Wandschubspannung und ment sowie die Geschwindigkeitsverteilung im einzelnen werden in Abhängigkeit vom dimensionslosen Verhältnis der Anströmgeschwindigkeit zur Drehgeschwindigkeit ermittelt. Man vergleiche hierzu auch das nachstehende Referat. H. Görtier.

Truckenbrodt , E.: Ein Quadraturverfahren zur Berechnung der schicht an axial angeströmten rotierenden Drehkörpern. Ingenieur-Arch. 22, 21—35 (1954).

Diese Arbeit schließt eng an die vorstehend besprochene Untersuchung des gleichen Verf. an. Für die Grenzschicht an axial angeströmten rotierenden körpern war der entsprechende Fall laminarer Strömung bereits behandelt worden (dies. Zbl. 51, 416). Benutzt wird auch im turbulenten Fall ein Näherangsverfahren, das auf den beiden Impulsgleichungen in meridionaler iind azimutaler Richtung gründet ist und vereinfachende Ansätze, insbesondere in Anlehnung an verwandte Verhältnisse am schiebenden unendlich langen Flügel, in Ansprach nimmt. Durch die gewählten Ansätze für die Wandschubspannungskomponenten werden die beiden Impulsgleichungen sogar voneinander unabhängig. Verf. vermag dann einfache Quadraturformeln für die Impulsverlustdicken abzuleiten und eine Abschätzung für die Lage der Ablösestelle anzugeben. Er findet, daß sich das Drehmoment bei konstant gehaltener Anströmgeschwindigkeit hnear mit der keit ändert. Als Beispiele werden Drehscheibe, Kugel, Rotationsellipsoid und körper behandelt. H. Görtier.

Korst , H.: Auflösung eines ebenen Freistrahlrandes bei Bejücksichtigung der ursprünglichen Grenzschichtströmung. Österreich. Ingenieur-Arch. 8, 152—157

( 1954 ) .

Die Bewegungsgleichung für die turbulente kompressible Mischungszone emes ebenen Freistrab Irandes wird unter gewissen vereinfecheuden Annahmen linearisiert im Smne von S. I. Pai [J. aeronaut. Sei. 16, 463—469 (1949)}. Dabei wird für die scheinbare Zähigkeit e in Verallgemeinerung eines früher von H. Görtier [Z. angew. Math. Mech. 22, 244—254 (1942)] benutzten Ansatzes eine allgemeine Verteilung in Hauptströmungsriehtung angenommen, die es erla-ubt, den Einfluß einer im querschnitt des Strahls vorhandenen Grenzschieht zu berücksichtigen, und die asym-