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P . Misch,
Wäbrend der Kreidezug von Barbaruens an der Cinca nur geringmächtige Kalke des höheren Senons aufzuweisen hat, enthält er im Osten an der Esera dieselbe mächtige Masse von Oberkreide- kalken wie südlich von ihm die Cotiella-Gruppe. Auch hier ginnt der Oberkreidekalk mit dem Kalk von Alins, der in der Serrata de Chia auf Dogger transgrediert. An der Esera hat DALL0N4 (1910) diese massigen grauen, überwiegend zoogenen Kalke zwar in die TJnterkreide gestellt, doch überlagern sie unmittelbar östlich des Flusses fossilführendes Oberalb (s. S. 20.) Die höheren Oberkreidekalke sind hier ebenfalls massig ausgebildet. In der nordwestlichen S*. de Chia schalten sich inmitten der hellen Kalke braune und rötliche grobsandige Kalke und Kalksandsteine ein, die an die sandigen Schichten der mittleren CotieUa (s. S. 24) erinnern. In der Serrata de Chia und an der Esera führen die Kalke im Oberteil Hippuriten. Im Hangenden gehen sie in graue Mergelkalke und Mergel über, aus denen Mallada (1878) und Dalloni (1910) Faunen des Maastricht und des Campan anführen. Irgendeine Andeutung von Konglomeraten oder von einer kordanz im Oberteil des Kreidekalkes fehlt hier ; die Brekzien von Campo müssen also bereits weiter südlich enden.
Nach Westen sind in die Kalkfolge immer jüngere Schichten einbezogen, bis sie schließlich (s. S. 25) das ganze Campan faßt. Daß damit ein sukzessives Auskeilen der älteren Stufen der Oberkreide verbunden ist, ergibt sich eindeutig aus dem Vergleich der Verhältnisse westlich der Esera und östlich der Cinca, wenn es sich in dem Zwischengebiet im einzelnen auch nicht verfolgen läßt, da dort an einer Störung die tieferen Teile des kalkes ausgefallen sind. So ergibt sich hier ein besonders schönes Beispiel für ein Wandern der Fazies.
Im Hangenden des Kreidezuges von Barbaruens findet sich lich der Esera in der S\ de Chia eine überschobene Scholle von Ober kreidekalk, der dort ebenso wie im „Autochthon" ausgebildet ist und auch auf Dogger transgrediert.
d . Senonmergel und Maastricht-Kalksandstein. Wie schon mehrfach erwähnt, wird im Hauptteil des bearbeiteten Gebietes der Oberkreidekalk von einer mergeligen Schichtfolge überlagert. Sie beginnt ohne scharfe Grenze über dem liegenden massigen Kalk mit wechselnd mächtigen grauen Mergelkalken und Mergeln, in denen zunächst noch verschiedentlich kompakte Bänke eingeschaltet sind. Die mergelige Fazies setzt in dem Gebiet vom Segre bis östlich der Esera im Santon, nur örtlich im Raum der
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