Tafel 1

Das Grenzgebiet von Alpen und Apennin.

1 - 400000

Diese Übersichtskarte fußt westlich von Sestri auf den Aufnahmen von Boüssac, RovEBETO, Sacco, Termier und Zaccagna. Die Schuppenzone von Voltaggio wie das Fenster von Bobbio und S. Stefano d'Aveto wurden von Janp, Schneider kartiert. Im übrigen lieferten die Blatter 1:100000 von Sacco und Zaccagna die Grundlagen fur die Übersicht der geologischen Verhaltnisse ostlich Genua, wenn auch Stratigraphie und Tektonik wesentlich umgedeutet wurden. Unsere Begehungen ergaben nämlich, daß zwar der Macignosandstein die Ophiolith-For- mation unterlagert (wie dies Zaccagna auch stets angenommen hatte), daß aber die Ophiolith-Formation entsprechend den Darlegungen von Sacco dem zoikum angehört. So konnten die Aufnahmen von Sacco und Zaccagna trotz der unüberbrückbar scheinenden Difterenzen in der Auffassung zu einem lichen Bilde, das im einzelnen naturlich noch der Ergänzung bedarf, gefügt werden. Dabei kamen wir in den großen Zügen zu einem ahnlichen Bild, wie es Мевьа bereits (1933 Fig. 17) entworfen hat.

Die Karte zeigt, daß beiderseits der Ligurischen Seheitelung Deckenbau herrscht. Im Apennin ist das liguride Mesozoiknm von seinem kristallinen (xrnndgebirge abgeschert und auf den Flysch- trog überschoben worden. Im Liegenden des Eozänflysches, der in großen Deckensätteln zu Tage tritt, erscheint ein fremdartiges (toskanides") Mesozoikum, das u. a. durch die mächtige lung der Trias und des tieferen Jura sowie durch das Fehlen der Grünen Gesteine und klastischen Einschaltungen im Oberen Jura gekennzeichnet ist. In den Alpen ist gleichfalls das liguride (= penninische) Mesozoikum von seinem Untergrund abgeschert und auf das durch seine kalkig-brekziöse Entwicklung risierte Mesozoikum der Brianconnais-Zone überschoben worden (jedoch erreichen die Schubsplitter vom kristallinen Grundgebirge hier größeres Ausmaß als an der Basis der Ligurischen Decke). Auch in den Alpen richten sich die Deckenschübe gegen einen Plyschtrog.

Der fertige Deckenbau ist nach der Überschiebungsphase faltet und verschuppt worden. Dabei wanderte die Faltung von der Scheitelzone in die Saumtiefen.

Die ProfiUinien der Tafel 2 rechts weisen auf Abb. 6, die Profiffinien der Tafel 2 links auf Abb. 15.