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F . Angel,

53 . Mittelkambrischer Kalk mit Archäocyathus.

Signal de Marcory, Montagne Noire. Hellgrau, Korn dicht, deutlicher Lagenbau, der sehr teristisch ist; es wechseln 5—7 mm mächtige mit 1—3 mm starken, auskeilenden Lagen, welche so ineinandergesteckt sind, daß immer wieder eine ebene, gröbere Bankung entsteht. Auf den flächen und auch auf Querbruchstellen sieht man die Fossilien in gutem Zustand. Ein dabei liegendes kleineres Stück zeigt bei ebenfalls guter Fossilerhaltung bereits eine wahrnehmbare Körnung des Kalksteins, so daß er darin einem Marmor näher rückt. Als Ganzes ist dieser Kalk noch nicht metamorph.

54 . Devonischer Bänderkalk. Straße Bédarieux-Caunette, östl. des Pic de Tentayo. Dunkelblaugraue und hellgraue Bänder oder Lagen von 2— 5 mm Stärke wechseln derart, daß sie mittels einer unter ^/2 mm liegenden Grenzschicht in einander übergehen. Dieser Kalk ist unserem steirischen Schöckelkalk sehr genau vergleichbar. Man kann ihn als leicht metamorph ansehen. Das Korn ist aber noch so fein, daß das Gestein als dicht bezeichnet werden muß.

55 . Marmorisiierter kambrischer Kalkstein. Straße Ferrières-Vabre, Sidobre. In solchen Kalksteinen fand Michel-Lévy (1931) Fayalit. Das mir vorgelegte Handstück enthält davon nichts. Es ist ein grau- und weißfleckiger, ziemlich grobkörniger Marmor (Korn 1—1^/2 mm), der einmal sehr pigmentreich gewesen sein muß, denn nunmehr findet man im Kalkspat-Korngewebe zahlreiche Zwickel aus phit. Eine kleine Marmorprobe wurde in verdünnter HCl gelöst. Als Rückstand blieb lediglich etwas Quarz und eine ziemliche Menge Graphit. Der Marmor enthält auch eine Kluft, in welcher kleine, gelblichweiße, sattelförmig gewachsene Dolomite und kleine Bergkriställchen sitzen. Der Dünnschliif führt ein gleichmäßiges Pflaster von Kalkspatkristallen vor, an welchen man das in moren sonst häufige Auftreten von Zwillingslamellen vermißt. In Kluftdurchschnitten, die nicht mit Dolomit besiedelt sind, wächst der Kalkspat aus dem Gewebe, in der er allgemein durch schlüsse (Graphit) getrübt ist, mit klaren Anwachsschichten, rhom- boedrische Köpfe bildend, weiter. Dann setzt sich drüber Quarz ab. Erst wenn hernach noch freier Kluftraum verfügbar ist, folgt Dolomit.