weitere Beiträge zur Theorie des Färbevorganges. 59
liefern , schließen sich indessen, wie im folgenden gezeigt wird, die Schwefelfarbstoffe den sonstigen bisher untersuchten CoIIoiden an. Die für die Fähigkeit jener, spezifische Colloidreaktionen unter Bildung von Adsorptionsverbindungen zu liefern, empfohl^ie zeichnung „ZustandsafBnität" ^) dürfte daher in ihrer Anwendung auf diese zugleich am prägnantesten die Zugehörigkeit der farbstoffe zu der genannten Körperklasse kennzeichnen.
Zur Untersuchung wurden einige der sog. Immedialfarben, die wohl als typische Vertreter der Schwefelfarbstoffe gelten können, gewählt; wir sind für die XJeberlassung dieser Farbstoffe der Fabrik von Leopold Cassella u. Co., Frankfurt a. Main, zu Dank verpflichtet.
1 . Dialyse der Lösungen von Immedialfarben. wirft man Lösungen von Immedialfarbstoffen in Schwefelalkali- laugen der Dialyse, so gelingt es, reine colloidale Lösungen dieser Stoffe zu erhalten. Es wurden folgende Lösungen von hendem Gehalt pro Liter angewandt.
Farbstoff : Soda kaJc. : Natriumsulfid kryst. :
Immedialdirektblau В pat. 7 gr 1 gr 8 gr
Immedialbordeaux Gr conc. 6 „ 3 „ 6 „
Immedialschwarz N N conc. 6 „ 5 „ 8 ^,
Immedialgelb D pat. 6 „ 3 „ 6 „
Diese Konzentrationen, welche etwa den von der Fabrik empfohlenen Rezepten entsprechen, mögen als technisch normale bezeichnet werden. Während der ersten 5 bis 6 Tage der Dialyse war bei täglich Bmaligem, später 2maligem Wechsel des wassers das Dialysat stark gefärbt. Von da an war die Färbung schwach genug, daß man mit Phenolphtalein auf Alkalität prüfen konnte, bnmedialdirektblau lieferte nach 10 Tagen ein alkalifreies Dialysat, die übrigen erst палЬ 12 bis 14 Tagen. Die dialysierten Lösungen waren, abgesehen von dem stark getrübten Immedialgelb, klar und zum Teil über ein halbes Jahr haltbar. Zur Gehalts- bestimmung wurden je 100 ccm auf dem Wasserbade eingedampft und der bei 100* getrocknete Rückstand gewogen. Es enthielten :
100 ccm Immedialdirektblau: 0.096 gr. „ „ Immedialbordeaux: 0.076 „ „ „ Immedialschwarz: 0.109 „
1 ) Vergl. hierzu und zu dem folgenden: Ber. 37, 1095 [1904].