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Emil Böse,
Wärmetönnngen verwendet werden kann, falls man nicht zur thermoelektrischen Temperaturmessung greifen will, andernfalls werden die auftretenden Temperaturänderungen ihrer Elleinheit wegen nur ungenau meßbar. Ich habe es deshalb für richtig ge- ЪаНеп, in meinem Falle, wo die Wärmetönungen nicht sehr groß waren, und wo andererseits die spezifischen Wärmen der Gemische ganz erheblich von der Mischungsregel abwichen, einen anderen Weg einznschlagen, zumal die Beschaffung reiner Substanzen in größeren Quantitäten in den untersuchten Fällen keine schwinglichen Kosten verursachte. Das Eiscalorimeter zu wenden, wäre ja nur bei Null Grad angängig gewesen und es lag mir gerade daran, bei verschiedenen Temperaturen nach der gleichen Methode arbeiten zu können. Nun läßt sich zwar das Prinzip des Bunsenschen Eiskalorimeters auch auf andere raturen verallgemeinern, indem zum Beispiel Naphtalin eine sehr geeignete Substanz ist, die in genügender Beinheit leicht erhältlich ist und ein ganz analoges Instrument für eine Temperatur von ca, 80 Grad zu schaffen gestattet, zumal eine ganz erhebliche Yolumänderung beim Schmelzen stattfindet und die Schmelzwärme überdies klein ist^). .Erheblich einfacher und allgemeiner wendbar dagegen ist das Verfahren, welches ich hier eingeschlagen habe. Dasselbe besteht einfach darin, ealorimetrisch. die raturänderung beim Mischen zu ermitteln und dann außerdem die spezifische Wärme eines Gemisches der gleichen Zusammensetzung zu bestimmen.
Beschreibung der Versuchsanordnung.
Das Grundprinzip der Anordnung ist wieder wie bei meinen spezifischen Wärmebestimmungen, die ganze calorimetrische ordnung in einer Hülle unterzubringen, welche auf beliebiger aber genügend konstanter Temperatur gehalten werden kann. Figur 1 zeigt zunäcbst, daß der Hauptteil des Ganzen ein großes doppel- wandiges Gefäß ist, welches sowohl im Innenraum wie zwischen den beiden Wänden mit Wasser gefüllt ist. Die Wassermasse des Mantels wird mit Hülfe einer Prytzschen Schlauchpumpe durch, die drei Teile des Deckels getrieben, welcher das große Gefäß bedeckt. Da die Temperatur des Deckels stets nach lichkeit ein wenig höher sein soll, als die des offnen Wassers im
1 ) Fur die Untersuchung kostbarer Substanzen in Bezug auf spezifische "Wärmen, teschungswärmen etc. bei höherer Temperatur durfte die Durcharbeitung des NaphtaUn-Calorimeters eine lohnende Aufgabe sein.