400

R . W. Hoffmann,

die erste Maxille und mehr noch die zweite sich von der linie weiter entfernen. Gleichzeitig verändern sich hierbei die Größenverhältnisse ganz beträchtlich. Haben sämtliche drei lagen der Mundwerkzeuge anfangs ungefähr gleiche Dimensionen, so läßt sich nun sehr bald ein augenfälliges Überwiegen der ersten Maxille, sowie eine Größenreduktion der zweiten Maxille erkennen. Die Mandibel hingegen scheint zunächst ihre Dimensionen nicht bedeutend zu verändern.

Neben dieser "Volumenänderung erfolgt nun gleichzeitig ein Differenzierungsprozeß. Am wenigsten ist er zunächst an der Mandibel zu erkennen, die längere Zeit nur einen kugeligen Höcker darstellt. Hingegen verwandelt sich die erste und die zweite Maxille in zwei längliche Gebilde. Später erfolgt bei der ersten Maxille eine deutliche Teilung in zwei Segmente. Auch bei der zweiten Maxille glaube ich einen ähnlichen Vorgang bemerkt zu haben, doch sind hier die Verhältnisse bedeutend rudimentärer. Nach Analogie mit den Entwicklungsverhältnissen anderer Insekten handelt es sich bei dem Distalsegment um die Palpusanlage, bei dem Proximalsegment um die Stipesanlage.

Die hier geschilderten Verhältnisse erhalten sich bis zu Ende des ziemlich späten Stadiums vor der TJmklappung des Hinterleibs (s. Fig. 5, auf der wenigstens die Lage der drei Anhänge einander bei Kombination zweier Schnitte eingetragen ist).

Wollte man nach dem bloßen Anschein der Entwicklungszu- stände der drei Paar Mundextremitäten in diesem Stadium auf ihr späteres Verhalten schließen, so müßte man annehmen, daß aus der ersten Maxille und nicht der Mandibel das spätere große hakenförmige Gebilde der fertigen Trianguliniform hervorginge. Die erste Maxille ist ja bis jetzt nicht nur das umfangreichste, sondern auch das differenzierteste der drei Organanlagen. Trotz allem glaube ich, daß das aktive Mundwerkzeug der Larve aus der später in die Länge wachsenden und in die Tiefe des Kopfes sich versenkenden Mandibelanlage hervorgeht. Beweisen kann ich es vor der Hand noch nicht, da ich noch nicht die entscheidenden Schnitte angefertigt habe. Soviel habe ich jedoch bereits gesehen, daß im Stadium, auf dem der Hinterleib gegen die Ventralseite des Embryos geklappt wird, eine eingreifende Veränderung der Mundwerkzeuge eintritt. Die Mandibel wird wahrscheinlich in die Tiefe versenkt, während die ersten und zweiten Maxillen fast völlig der Rückbildung unterliegen. Wie gesagt, bedarf letztere sache noch der weiteren Untersuchung. Bei der fertigen guliniform läßt sich, außer den hakenartigen Mundwerkzeugen,