IV . Geologie etc.
V . Geographie etc.
Über fossile Inselberge.
Von
Roland Brinkmann in Gröttingen.
Vorgelegt von H. Stille in der Sitzung am 22. April 1932.
Das Landschaftsbild Innerspaniens, vor allem das der talen Tertiärbecken und der großen Kalkhochflächen, ist wesentlich durch eine bedeutsame Einebnungsfläche bestimmt, deren etwa ober- pliozänes Alter bereits früher (Brinkmann 1931) nachgewiesen werden konnte. Diese Fläche stellt aber keine absolute obere Kappungs- ebene dar, sondern sie wird von zerstreuten Bergen und gruppen überragt, die an Inselberge erinnern. Die Frage ist nun, sind es wirklich Inselberge, welches Alter haben sie, welche Schlüsse lassen sich aus ihrem Auftreten ziehen?
Entstehung von Inselberglandschaften.
Um die dabei auftretenden Problemstellungen zu übersehen, erscheint es zweckmäßig, eine gedrängte Darstellung des heutigen Standes der Forschung zu geben, vornehmlich unter Berücksichtigung der Arbeiten von K. Bryan, A. С. Lawson, H. Mortensen, E. Obst, S. Passarge, L. Waibel u. a.
Inselberglandschaften sind durch eine besondere Verknüpfung von Berg und Ebene gekennzeichnet. Die Ebenen sind flachwellig, schwach geneigt (^/2—6^) bis fast horizontal und bestehen aus stehendem Gestein, das öfters durch einen dünnen Schuttschleier verhüllt ist. Aus diesen Felsfußflächen (pediments) erheben sich mit scharfem Knick unvermittelt steil geböschte (30—40^, auch mehr) Berge und Massive, die zuweilen aus härterem, oft aber auch aus dem gleichen Material wie die Ebenen aufgebaut sind.
Das morphologische Problem der Inselberglandschaft liegt in dem unvermittelten Gegensatz zwischen Ebene und Hang und damit letzten Endes in dem scharfen Knick, mit dem die Berge über der Felsfläche aufsetzen, ohne daß sich flachere Neigungen, gruppen oder Schuttkegel dazwischenschieben. Wie Beobachtungen in Trockengebieten mit ruckweisen Niederschlägen lehren, unter-