Zur Geochemie des Berylliums.

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Kohlen . Das Beryllium ist hingegen nicht in sedimentären erzen angereichert, auch nicht in den Mangansuperoxyd-Mineralen.

Aus den Daten an Sedimentgesteinen können wir das prozentische Mengenverhältnis zwischen BeO und AI2 O3 auf etwa 1:20,000 bis 1:30,000 schätzen, entsprechend einem Verhältnis der Atom-Anzahlen von. Beryllium zu Aluminium 1:10,000 bis 1:15,000, nahe übereinstimmend mit den Daten aus Erupti\'^ge- steinen.

Wir können daher den mittleren Gehalt an BeO in irdischen Gesteinen mit recht großer Sicherheit auf etwa 0,0005 ^/0 schätzen.

Die Koppelung zwischen Beryllium und Aluminium in der Bildungsreihe der Sedimentgesteine ist darin begründet, daß miniumhydroxyd, А1()з, und Berylliumhydroxyd, Be(0H)2, recht ähnliche Basizität aufweisen. Die Basizität steigt mit zunehmendem lonenradius des Kations, sinkt hingegen mit zunehmender positiver Ladung des Kations ; vergleichen wir Aluminium und Beryllium, so zeigt sich eine weitgehende Kompensation der durch den schied der Radien und durch den Unterschied der Ladung sachten Unterschiede, deshalb folgt Beryllium auch bei der üblichen chemischen Analyse (Fällung der Hydroxyde) dem Aluminium.

Der durchschnittliche Gehalt der Steinmeteoriten an BeO ist ebenfalls etwa 0,0005 % ; in den Moldaviten ist er vielleicht etwas höher als diese Zahl, aber übersteigt auch nicht 0,001%. Für Meteoreisen ist von I. und W. •Noddack die Gegenwart von lium angegeben worden; nach unsern Erfahrungen könnte der halt an Be 0,0005 7o jedenfalls nicht übersteigen.

Wir können somit als Ergebnis unserer Untersuchung in Bezug auf die Gesamtmenge des Berylliums in irdischen Gesteinen und in Meteoriten aussagen, daß der durchschnittliche Gehalt, berechnet als Beryllium, etwa 0,0002^/0 Be beträgt und keinesfalls 0,0004 «/o übersteigt.

über das Ergebnis an den Moldaviten sei noch folgendes bemerkt ^^) Die große Gleichmäßigkeit des Berylliumgehalts in den untersuchten Moldaviten von verschiedenen Fundorten in Böhmen und Mahren spricht zugunsten einer samen Herkunft und somit fur die Deutung der Moldavite als Teile eines Meteo- ritenschwarmes. Der Scandiumgehalt der Moldavite ist eher etwas niedriger als jener von kieselsaurearmen Meteoriten. Es ist bemerkenswert, daß der gehalt der Moldavite wesentlich geringer ist, als in irdischen Graniten und Obsi-

16 ) Zufugung wahrend des Druckes dieser Abhandlung über das kommen und die Morphologie der Moldavite sei auf die wichtige Arbeit von F. Hanus hingewiesen (0 moldavitech üli vltavinech z Cech a Moravy, Rozpravy II. Tudy Ceske Akademie, XXXVII, 24, 1928).

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