224 V 4. E.W. Ilobson u. H. Diesselhorst Wärmeleitung.
26 . Methoden aus dem Berliner physikalischen Institut (1898 —1903). In dem von Warburg geleiteten physikalischen Institut der Berliner Universität sind in einer Reihe von Arbeiten ^^^) zwei den entwickelt^ .welche beide darauf beruhen^ dass das ursprüngliche Temperaturgleichgewicht eines stabförmigen Leiters von einer fläche aus plötzlich gestört wird. Die erste Methode, welche von Schuhe in Angriff genommen und von Grüneisen fortgeführt wurde, schliesst sich direkt an die von Kirchlioff und Hansemann an einem Würfel vorgenommenen Versuche an, indem die Temperaturänderung der Endfläche ebenso wie dort durch Wasserspülung bewirkt wurde. Bei der zweiten, von Giébe bei der Temperatur der flüssigen Luft durchgeführten Methode geschah diese Temperaturänderung nach dem Vorgange von Grüneisen durch Bestrahlung mit einem glühenden Platinblech.
Um von einer mangelhaften Definition der Temperaturstörung unabhängig zu werden, wurde bei diesen Methoden folgendes fahren eingeschlagen. Man beobachtete den Temperaturverlauf nicht nur, wie sonst genügen würde, in einem, sondern in zwei Querschnitten. Kennt man nun irgend ein Integral der Differentialgleichung (IX), welches beide Beobachtungen darstellt, so ist dies jedenfalls die richtige Lösung, aus der das Wärmeleitvermögen berechnet werden kann. Die eigentlichen Grenzbedingungen an der Endfläche x = 0 wurden mir dazu benutzt, eine geeignete mathematische Form für das Integral zu erhalten. Durch geeignete Wahl der verfügbaren Konstanten wurde dann diese schon angenähert richtige Lösung den Beobachtungen angepasst. Die Form des Integrals ist bei beiden Methoden entsprechend den Grenzbedingungen verschieden.
a . Bespülung der Endfläche mit einem Wasserstrahl.
Die in Wirklichkeit nicht ganz zutreffende Grenzbedingung, dass für X == 0 и = С ist^^^j, liefert zu (IX) das Integral
WO , wie früher,
113 ) F. A. Schulze, Ann. Phys. Chem. 66 (1898), p. 207; F. Grümisen, Ann. Phys. 3 (1900), p. 43; Ж Giebe, Diss. Berlin 1903, Verh. d. Deutsch. Phys. Ges. 1903, p. 60.
114 ) Über die Ersetzung dieser Grenzbedingung durch eine andere vgl. Nr. 21.