3 . Einfluß der Erdfigur. 4. Zeitbestimmung aus einer Höhe. 85
Wie man die Breiten vom Äquator aus nach Nord (+) und nach Süd (—) bis zu den Polen (90^) durchzählt, so pflegt man die Längen vom ersten Meridian aus nach Osten (+) und nach Westen (~) bis 180® zu rechnen. Der Halbmeridian 180® von Greenwich dient den Seefahrern als Datumgrenze; auf der Fahrt von Ost nach West überschlägt man einen Tag und von West nach Ost segelnd nimmt man ein Datum zweimal nacheinander.
3 . Einfluß der Erdfigur bei Ortsbestimmungen. Auf die von der mathematischen abweichende dynamische Erdfigur braucht bei astronomischen OrtsbestimmuDgen keine Rücksicht genommen zu den. Denn wir verlangen stets nur die Kenntnis der Deklination des Lotes auf die für den Beobachtungsort gelte ade Niveaufläche. gabe der Geodäsie ist es, die Abweichung der Niveaufläche des Geoids in Beziehung zu setzen zum Referenzellipsoid, dessen Konstanten meist nach Bessel angenommen werden. Das Referenzellipsoid reicht auch vollständig hin zur scharfen Berechnung der parallaktischen Wirkung, i. e. der kleinen Verschiebung, die ein Gestirn an der Himmelssphäre erleidet, jenachdem ich es vom Beobachtungsort oder vom Erdmittelpunkt aus betrachte.
L Zeitbestimmung.
A . Durch Höhen.
4 . Eine einzelne Höhe. Die Ermittlung der Zeit läuft auf die Ableitung des Stundenwinkels des Frühlingspunktes hinaus. Jedes seiner Beziehung zum Frühlingspunkt nach bekannte Gestirn kann demnach dieser Absicht dienen.
Die einfachste mit den geringsten Beschränkungen verknüpfte Methode besteht in der Beobachtung der Rohe oder Zenitdistans eines an sich beliebigen Himmelskörpers. Aus dem astronomischen dreieck Pol-Zenit-Stern, dessen drei Seiten (Zenitdistanz, Poldistanz und Komplement der Breite) nun bekannt, läßt sich der winkel, i. e. der Winkel am Pol auswerten, und die fehler üben offenbar dann ihren geringsten Einfluß auf das Resultat aus, wenn der Stern so steht, daß zu einer bestimmten Änderung des Stundenwinkels die größtmögliche Höhenänderung gehört. Dies tritt beim Durchgang durch den ersten Vertikal ein, das heißt, wenn das Azimut 90^ beträgt. Gleichzeitig erzielen wir den Vorteil, daß ein l^ehler in der angenommenen Breite das Ergebnis auf die kleinste Vveise entstellt. Bei rationeller Anwendung der Methode darf man