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biete des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts klarer vortreten zu lassen, auch die Vorverhandlungen auf der Casseler und der Breslauer Naturforscherversammlung mit aufgenommen. Sind die dort haltenen Vorträge und gefaßten Beschlüsse auch nicht formell von der mission ausgegangen, so vervollständigen sie doch nach mancher Richtung das Bild von der Entwicklung der Kommissionsvorschläge.
Den Abschluß des Bandes bildet ein umfangreiches Verzeichnis der wesentlichen, seit 1900 erschienenen Schriften, die sich auf die Reform des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts beziehen. Es mag an dieser Stelle insbesondere noch auf die von A. Höfler und E. Poske unternommene „Sammlung didaktischer Handbücher für den realistischen Unterricht an höheren Schulen" hingewiesen werden, deren erster Band, Mathematik von A. Höfler, demnächst im Verlage von B. G. Teubner in Leipzig erscheinen wird.
Das von dem Herausgeber dem „Gesamtbericht" beigefügte Vorwort gewährt einerseits einen näheren Einblick in die Arbeitsweise der Kommission, andererseits einen Ausblick auf die künftigen Arbeiten des allgemeinen Unterrichtsausschusses, zu dessen Zusammensetzung sich die namhaftesten Gesellschaften vereinigt haben, die an einer Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts ein besonderes Interesse nehmen.
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Wissenschaft und Hypothese. Sammlung von Einzeldarstellungen aus dem Gesamtgebiet der Wissenschaften mit besonderer Berücksichtigung ihrer Grundlagen und Methoden, ihrer Endziele und Anwendungen. Leipzig, B. G. Teubner.
Unter dem Titel „Wissenschaft und Hypothese" läßt die lung von B. G. Teubner in Leipzig eine Sammlung von Einzeldarstellungen aus dem Gesamtgebiete aller Wissenschaften erscheinen, die einem lebhaft hervortretenden Bedürfnis unserer Zeit entgegenkommen soll und wird. Die Schriften der Sammlung sollen die in den verschiedenen Wissensgebieten durch die Spezialforschungen gewonnenen Ergebnisse von hoher Warte nach umfassenden Gesichtspunkten ordnen und in ihrem inneren Zusammenhange darstellen; es soll überall das Streben zum Ganzen in den Vordergrund der Betrachtung gerückt werden. Nicht um spezielle Monographien handelt es sich also, sondern * um die wesentlichen und aus der Tiefe der Forschung entspringenden Probleme, sowie um Darstellung dessen, was die Wissenschaft erreicht hat, und der vornehmlichen Ziele, die sie sich für die Zukunft gestellt hat. Die Wissenschaften in dem Bewußtsein ihres festen Besitzes, in ihren Voraussetzungen darzustellen und ihr pulsierendes Leben, ihr Haben, Können und Wollen aufzudecken, soll die Aufgabe sein; andrerseits aber soll in erster Linie auch auf die durch die Schranken der Sinneswahrnehmung und der Erfahrung überhaupt bedingten Hypothesen hingewiesen werden, damit das dem heutigen Stande der Wissenschaft — nicht nur der exakten Fächer^ sondern aller Forschungsgebiete — entsprechende Kultur- und Weltbild in seinem wahren Werte erkannt werde.
Die beiden weitverbreiteten Poincareschen Schriften: „Wissenschaft und Hypothese" und „Der Wert der Wissenschaft", welche in Übersetzung erschienen sind, bilden die ersten Bände dieser Reihe. Es ist anzunehmen, daß sich